Instandsetzung Brücke über die Weser im Zuge der A1 in Bremen (BW 3424)

VOF-Vergabeverfahren zur Beschaffung von Objektplanungsleistungen für Ingenieurbauwerke sowie von Fachplanungsleistungen (Tragwerksplanung)

Auftraggeber:

Freie Hansestadt Bremen
vertreten durch Senator für Umwelt, Bau und Verkehr
dieser vertreten durch Amt für Straßen und Verkehr Bremen
Herdentorsteinweg 49/50
28195 Bremen

Leistungen GVP:

Vergabemanagement: VOF-Vergabeverfahren zur Beschaffung von Objektplanungsleistungen für Ingenieurbauwerke sowie von Fachplanungsleistungen (Tragwerksplanung).

Durchführung eines europaweiten Vergabeverfahrens nach VOF (Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb) mit folgenden Teilleistungen:
• Erstellung Terminplan
• Klärung Beschaffungsumfang
• Beratung zur Art des Vergabeverfahrens
• Erarbeitung Bekanntmachung
• Erarbeiten der Matrix für die Bewertung der Bewerbungen
• Auswertung der Bewerbungen und Präsentation der Ergebnisse
• Ausarbeiten der Leistungsbeschreibung und Angebotsaufforderung
• Erstellen der Absageschreiben der nicht ausgewählten Bewerber / Beantworten von Nachfragen
• Auswerten der Angebote und Präsentation der Ergebnisse
• Vorbereiten der Verhandlungsgespräche (Entwerfen der Einladungsschreiben, Protokolle vorbereiten)
• Teilnahme an Verhandlungsgesprächen, Dokumentation und Auswertung der Verhandlungsgespräche
• Erstellen der Absageschreiben nach GWB / Beantworten von Nachfragen
• Erstellung Vergabevermerk und Vergabeakte
• Mitwirkung bei der Vorbereitung der Vertragsunterlagen

Bearbeitungszeitraum GVP: 02/2016 - 09/2016

Informationen zum Projekt

Die Brücke über die Weser im Zuge der A1 ist das meist befahrene Bauwerk in Bremen und überführt die Autobahn über die Weser. Auf ihren je vier Fahrspuren pro Fahrtrichtung überqueren ca. 114.000 Fahrzeuge täglich die Weser.

Die Weserbrücke gliedert sich in eine 275,80 m lange Vorlandbrücke in Spannbetonbauweise und eine 281,20m lange Flutbrücke in Stahlkonstruktionsbauweise.

Gegenstand des Auftrags ist Instandsetzungsplanung für die Flutbrücke.
Der erste Teil der Brücke wurde 1962 fertiggestellt. Um den gewachsenen Verkehrsaufkommen zu genügen, wurde die Brücke 11 Jahre nach Fertigstellung um eine Fahrspur und einen Standstreifen verbreitert.
Die Brücke überführt drei Fahrspuren zzgl. eines Beschleunigungs-/Einfädelungsstreifens. Die außenliegenden Standspuren wurden als 4. Spur umgewidmet, um die die innerörtlichen Stadtverkehre zwischen den Stadtteilen Hemelingen und Arsten besser zu führen.

Im Querschnitt besteht die Brücke aus drei einzelligen Hohlkästen, die über die orthotrope Fahrbahnplatte und mittels 12 Kopplungsverbänden miteinander verbunden sind. Inklusive der äußeren Kragarme beträgt die Gesamtbreite 37,00 m.

Das Bauwerk ist im Rahmen der Bauwerksprüfung nach DIN 1076 fortlaufend geprüft worden. 2009 wurden dabei Risse an diversen Schweißverbindungen der Quertragelemente festgestellt. Die hohe Anzahl der Schäden und deren kritische Lage veranlasste den Baulastträger, eine eingehende Untersuchung und Analyse der Schäden im Rahmen einer objektbezogenen Schadensanalyse (OSA) durchzuführen. Die OSA ergab einen guten Überblick zum äußeren Zustand des Bauwerkes, bewertete die Schäden hinsichtlich der Tragfähigkeit und gab erste Instandsetzungsvorschläge.

Das Bauwerk unterliegt mittlerweile einer deutlichen höheren Verkehrsbelastung als zum Zeitpunkt der Erstellung. Parallel zur Schadensdokumentation musste deshalb der innere, statische Zustand des Bauwerkes bewertet werden. Hierzu wurde die Nachrechnung des Bauwerkes auf Grundlage der Nachrechnungsrichtlinie von 2014 angefertigt. Die Nachrechnung zeigte die statischen und ermüdungskritischen Defizite des Bauwerkesauf, anhand derer die am Bauwerk dokumentierten Schäden nachvollzogen werden können.
Zur Absicherung des rechnerischen Tragverhaltens und zur Feststellung der real einwirkenden Lasteinleitungen wurde 2014 die dynamische Langzeitmessung am Bauwerk durchgeführt. Die Beanspruchungen der Querrahmen auf Grundlage der Nachrechnung können anhand der Messungen bestätigt werden. Die gute Übereinstimmung gelang jedoch nicht bei den Kopplungsverbänden. Hier sind weitergehende Untersuchungen erforderlich.

Das Ergebnis der Nachrechnung zeigte Defizite im Bereich der Tragsicherheit des Bauwerks. Zur Wiederherstellung der uneingeschränkten Tragfähigkeit wurde ein erstes Ertüchtigungskonzept erstellt, in dem Instandsetzungsvarianten aufgezeigt werden.

Im Rahmen dieser Vergabe wurden folgende Leistungen vergeben:
• Objektplanung Ingenieurbauwerke, Lph 2 – 6 gemäß § 43 HOAI i. V. m. Anlage 12, Ziffer 12.1;
• Tragwerksplanung, Lph 2 – 4 gemäß § 51 HOAI i. V. m. Anlage 14, Ziffer 14.1.

Wert vergebene Leistung: ca. 0,5 Mio. €