Bundesliegenschaft Wilhelmshaven, Sanierung Medienversorgung

VSVgV-Vergabeverfahren zur Beschaffung von Objektplanungsleistungen für Ingenieurbauwerke und Gebäude sowie von Fachplanungsleistungen (Technische Ausrüstung)

Auftraggeber:

Staatliches Baumanagement Ems-Weser
Dienststelle Wilhelmshaven
Peterstraße 24
26382 Wilhelmshaven

Leistungen GVP:

• Europaweites Vergabeverfahren nach VgV (Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb) mit folgenden Teilleistungen:
• Erstellung Terminplan
• Klärung Beschaffungsumfang
• Beratung zur Art des Vergabeverfahrens
• Erarbeitung Bekanntmachung und der mit der Bekanntmachung bereitzustellenden Unterlagen (z. B. Entwurf Aufgaben-/Leistungsbeschreibung)
• Erarbeiten der Matrix für die Bewertung der Bewerbungen
• Auswertung der Bewerbungen und Präsentation der Ergebnisse
• Ausarbeiten der Leistungsbeschreibung und Angebotsaufforderung für Erst- und Endangebote
• Erstellen der Absageschreiben der nicht ausgewählten Bewerber / Beantworten von Nach-fragen
• Auswerten der Erst- und Endangebote und Präsentation der Ergebnisse
• Vorbereiten der Verhandlungsgespräche (Entwerfen der Einladungsschreiben, Protokolle vorbereiten)
• Teilnahme an Verhandlungsgesprächen, Dokumentation und Auswertung der Verhandlungsgespräche
• Erstellen der Absageschreiben nach GWB / Beantworten von Nachfragen
• Erstellung Vergabevermerk und Vergabeakte
• Entwurf Vertrag

Bearbeitungszeit: 09/2018 - 11/2019

Informationen zum Projekt

Die Bundesrepublik Deutschland beabsichtigte in einer militärischen Bundesliegenschaft in Wilhelmshaven die technische Infrastruktur in Teilen zu erneuern und an den zukünftigen Bedarf anzupassen. Hierzu wurde 2016 ein umfassendes Ver- und Entsorgungskonzept (VEK) ausgearbeitet, welches eine wesentliche Grundlage der hier gegenständlichen Baumaßnahme „Sanierung Medienversorgung“ darstellt.

Das neue Versorgungsnetz wurde inmitten einer bestehenden und homogenen militärischen Liegenschaft im laufenden Betrieb errichtet. Die bestehenden technischen Infrastrukturen innerhalb der Liegenschaft sollten parallel zu verschiedenen großen Baumaßnahmen dem neuen Bedarf angepasst werden. Im Hinblick auf den laufenden Betrieb waren voraussichtlich provisorische Anlagen zum Betrieb bestehender Gebäude erforderlich. Die Umsetzung der Medienversorgung hatte somit Wechselwirkungen sowohl zu parallelen Infrastrukturmaßnahmen als auch zum Liegenschaftsbetrieb.

Im Ergebnis des VEK wurden nachfolgend aufgeführte baufachlichen Leistungen Bestandteil der Maßnahme „Sanierung Medienversorgung“. Der Infrastrukturbedarf leitete sich von den darin aufgeführten Handlungsempfehlungen ab. Die geplante Liegenschaftsentwicklung gem. Ausbaukonzept wurden dabei berücksichtigt.

• Erneuerung der Abwasser-, Trink- und Löschwasserversorgung eines Teilbereiches der Liegenschaft
• Erneuerung des Fernwärmenetzes eines Teilbereiches der Liegenschaft
• Schrittweise Erneuerung der zentralen Wärmeerzeugungsanlage im Gebäude 45 (Heizzentrale der Liegenschaft) mit Integration von zwei BHKW’s und einer Pelletkesselanlage) einschl. zugehöriger Genehmigungsplanung nach BImSchV
• Sanierung der vorhandenen wärmetechnischen Hausanschlussstationen in den bestehenden Gebäuden
• Anpassungen an der Druckluftversorgung eines Teilbereiches der Liegenschaft
• Anpassungen an der Energieversorgung eines Teilbereiches der Liegenschaft
• Anpassungen an Fernmelde- und informationstechnischen Anlagen eines Teilbereiches der Liegenschaft
Die Planungsleistungen für die o. g. Maßnahmen sind Gegenstand dieser Vergabe.

Die gesamte Liegenschaft wurde als Kampfmittelverdachtsfläche eingestuft. Dazu wurde die aktuelle Historisch-genetische Rekonstruktion (HgR) beachtet. Darüber hinaus war mit Altlasten zu rechnen.

Planungsleistungen im Hinblick auf die Räumung der Baufelder sowie zur Sanierung eventueller Bodenverunreinigungen und die Herstellung der Kampfmittelfreiheit waren nicht Bestandteil dieses Vergabeverfahrens.

Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) und die spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) sollten nicht vollumfänglich im Rahmen der ES-Bau erstellt werden, sondern planungsbegleitend im parallel beauftragten natur- und artenschutzrechtlichen Eingriffsgutachten für die Bundesliegenschaft behandelt werden.

Inhalt der Maßnahme „Sanierung Medienversorgung“ war auch die Erneuerung der Gebäudeautomation, welche aber nicht Gegenstand dieses Vergabeverfahrens war. Zuarbeiten in Form von Informationspunktelisten für die anlagenübergreifende Gebäudeautomation für z.B. die Wärmeversorgung waren allerdings notwendig und vom Auftragnehmer zu leisten. Gleiches galt in Bezug auf die Koordination beteiligter (dritter) Planer.

Im Zuge der Erneuerung der Hausanschlüsse in den Bestandsgebäuden sollten je Gebäude zwei Räume auf Schadstoffe untersucht werden. Es wurden in ca. 30-40 Bestandsgebäuden die Technikräume der wärmetechnischen Hausstationen durch kleinere hochbauliche Anpassungen saniert.

Des Weiteren wurde die bestehende zentrale Wärmeerzeugungsanlage im Gebäude 45 schrittweise saniert. Die zugehörige Genehmigungsplanung war Bestandteil dieser Baumaßnahme und sollte durch den Gewinner dieses Vergabeverfahrens erbracht werden.

Im Rahmen des Verfahrens wurden folgende Leistungen vergeben:

- Technische Ausrüstung, Lph 2, optional Lph 3 - 8 (anteilig) gem. § 55 HOAI i. V. m. Anlage 15, Ziffer 15.1 für folgende Anlagengruppen:
2. Wärmeversorgungsanlagen,
4. Starkstromanlagen,
5. Fernmelde- und informationstechnische Anlagen
7. Nutzerspezifische oder verfahrenstechnische Anlagen (Druckluft)

- Objektplanung Ingenieurbauwerke Lph 2, optional Lph 3 - 8 (anteilig) gem. § 43 HOAI i. V. m. Anlage 12 Ziffer 12.1;

- Objektplanung Gebäude Lph 2, optional Lph 3 - 8 (anteilig) gem. § 34 HOAI i. V. m. Anlage 10 Ziffer 10.1

Sowie weitere Besondere Leistungen zu Objektplanung Ingenieurbauwerke, Objektplanung Gebäude, und Fachplanungen (Technischer Ausrüstung).