B 107, Neubau Ortsumgehung, Jerichow

VgV-Vergabeverfahren zur Beschaffung von Objektplanungsleistungen für Verkehrsanlagen

Auftraggeber:

Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt
Regionalbereich Mitte
Tessenowstraße 12
39114 Magdeburg

Leistungen GVP:

Durchführung eines europaweiten Vergabeverfahrens nach VgV (Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb) mit folgenden Teilleistungen:
• Erstellung Terminplan
• Klärung Beschaffungsumfang
• Beratung zur Art des Vergabeverfahrens
• Erarbeitung Bekanntmachung
• Erarbeiten der Matrix für die Bewertung der Bewerbungen
• Auswertung der Bewerbungen und Präsentation der Ergebnisse
• Ausarbeiten der Leistungsbeschreibung und Angebotsaufforderung
• Erstellen der Absageschreiben der nicht ausgewählten Bewerber / Beantworten von Nachfragen
• Auswerten der Erstangebote und Präsentation der Ergebnisse
• Vorbereiten der Verhandlungsgespräche (Entwerfen der Einladungsschreiben, Protokolle vorbereiten)
• Teilnahme an Verhandlungsgesprächen, Dokumentation und Auswertung der Verhandlungsgespräche
• Auswerten der Endangebote
• Erstellen der Absageschreiben nach GWB / Beantworten von Nachfragen
• Erstellung Vergabevermerk und Vergabeakte
• Mitwirkung bei der Vorbereitung der Vertragsunterlagen

Bearbeitungszeitraum: 02/2020 - 12/2020

Informationen zum Projekt

Die B 107 ist eine bedeutende Nord-Süd-Verbindung zwischen Pritzwalk und Chemnitz mit einer Gesamtlänge von 295 km. Im Gesamtplanungsraum ist die B 107 insbesondere für die Städte Genthin und Havelberg von Bedeutung, da hier im erheblichen Umfang Schwerverkehr aufgenommen wird. Im Abschnitt zwischen Jerichow und Sandau verläuft die B 107 durch mehrere Ortslagen (Jerichow, Fischbeck, Schönhausen, Hohengöhren, Scharlibbe, Sandau). Der hohe Anteil des Schwerverkehrs, in Verbindung mit langsam fahrendem landwirtschaftlichem Verkehr, zahlreichen plangleichen Knotenpunkten und der Anbindung des nachgeordneten Straßen- und Wirtschaftswegenetzes, führt in den Ortsdurchfahrten zu starken Behinderungen im Verkehrsfluss in Form von Kolonnenbildung und Verkehrsstau. Damit sind die Gemeinden erheblichen Lärm- u. Schadstoffbelastungen ausgesetzt. Mit der Verlegung der B 107 außerhalb der Ortslagen von Jerichow und Fischbeck kann ein ca. 18 km langer Abschnitt mit einheitlicher Streckencharakteristik zwischen dem Ortsausgang Genthin und der Verknüpfung der B 107/ B 188 nördlich Fischbeck geschaffen werden. Regional wird somit die Qualität im Verkehrsablauf wesentlich verbessert. Die Leistungsfähigkeit des Straßennetzes wird durch die Ortsumfahrungen nachhaltig gesteigert. Das Hauptprojekt wird im Bundesverkehrswegeplan unter der Kennzeichnung B107-G20-ST geführt.
Als Teilprojekt der zuvor beschriebenen Maßnahme soll die Ortsumgehung Jerichow realisiert werden (B107-G20-ST-T1 im Bundesverkehrswegeplan). Vorgesehen ist ein 2-streifiger Neubau mit einer Länge von ca. 5 km. Westlich von Jerichow würde die Querung eines FFH-Gebietes, eines VS-Gebietes sowie eines NSG-Gebietes erfolgen, so dass eine östliche Linienführung bereits festgelegt wurde. Hierbei ist eine geringe bis mittlere Beeinträchtigung durch die Zerschneidung eines Großraumes für Großsäuger in eine östliche Restfläche (230 ha) und z. T. großflächigen westlichen Waldgebieten sowie die Nähe zur Elbe zu berücksichtigen. Die Strecke beinhaltet 3 Verkehrsknotenpunkte.

Im Rahmen dieses Verfahrens wurden folgende Leistungen vergeben:
- Objektplanung Verkehrsanlagen Lph 1 – 2, optional Lph 3 – 4 gemäß § 47 HOAI i. V. m. Anlage 13, Ziffer 13.1;
- Besondere / Zusätzliche Leistungen:
• Verkehrsuntersuchung für den Planungsraum;
• Geotechnische Untersuchung für die Vorplanung gemäß M GUB im Linienbestimmungsverfahren.