abgeschlossenes Referenzprojekt
Revitalisierung und Erweiterung des Musikzentrums
VgV-Vergabeverfahren zur Beschaffung von Fachplanungsleistungen (Technische Ausrüstung HLS)
Auftraggeber:
Stadtgemeinde Bremen
vertreten durch BgA Teilsondervermögen Veranstaltungsflächen
vertreten durch M3B GmbH
Findorffstr. 101
28215 Bremen
Leistungen GVP:
Europaweites Vergabeverfahren nach VgV (Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb) mit folgenden Teilleistungen:
• Erstellung Terminplan
• Klärung Beschaffungsumfang
• Beratung zur Art des Vergabeverfahrens
• Erarbeitung Bekanntmachung
• Erarbeiten der Matrix für die Bewertung der Bewerbungen
• Auswertung der Bewerbungen und Präsentation der Ergebnisse
• Ausarbeiten der Angebotsaufforderung
• Erstellen der Absageschreiben der nicht ausgewählten Bewerber / Beantworten von Nachfragen
• Auswerten der Angebote und Präsentation der Ergebnisse
• Vorbereiten der Verhandlungsgespräche (Entwerfen der Einladungsschreiben, Protokolle vorbereiten)
• Teilnahme an Verhandlungsgesprächen, Dokumentation und Auswertung der Verhandlungsgespräche
• Erstellen der Absageschreiben nach GWB / Beantworten von Nachfragen
Bearbeitungszeitraum: 09/2024 bis 06/2025
Informationen zum Projekt
Das traditionsreiche Konzerthaus "Die Glocke" in Bremen zählt zu den wichtigsten Konzerthäusern Europas. Das im Stil des Expressionismus in baulicher Verbindung mit dem Bremer Dom errichtete Gebäude ist prägender Teil der Bremer Altstadt und befindet sich in unmittelbarer Nähe zu den UNESCO Welterbestätten des Bremer Rathauses und des Bremer Rolands. Mit der zentralen Lage direkt an der Domsheide und mit seinem vielfältigen Musik- und Kulturprogramm prägt das Haus die Bremer Innenstadtentwicklung. Mit rund 350 Veranstaltungen in den beiden Sälen (kleiner Saal 350 Plätze zzgl. 50 auf dem Balkon und großer Saal 1.400 Plätze) zählt Die Glocke heute durchschnittlich 220.000 Besuchende pro Jahr. Das Konzerthaus steht vor strukturellen, funktionalen und baulichen Herausforderungen. Nach 30 Jahren intensiver Nutzung seit der letzten Sanierung muss das Gebäude in den kommenden Jahren zwingend den baurechtlichen und funktionalen Anforderungen angepasst und das Haus qualitativ weiterentwickelt werden. Dies umfasst u.a. brandschutztechnische und energetische Ertüchtigungen, die unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes erfolgen müssen. Des Weiteren sind Anpassungen aufgrund der sich verändernden Bedarfe von Veranstaltenden erforderlich. So können die Säle derzeit wegen der fehlenden akustischen Trennung und der problematischen Entfluchtungssituation nicht gleichzeitig genutzt werden, die Anlieferungssituation führt aufgrund von Platzmangel mit fehlenden Transportwegen zu betriebsstörenden Einschnitten und im gesamten Gebäude fehlen betriebsrelevante Nebenräume. Aufgrund des hohen Anteils des klassischen Programms wird heute nur eine begrenzte Zielgruppe erreicht. Insbesondere jüngere und diverse Zielgruppen schafft das Konzerthaus nur schwer zu erreichen. Um das Konzerthaus zukunftsgerecht auszurichten und neue Besuchergruppen anzusprechen, wird u.a. ein Wechsel vom Vermietungs- zum Intendantenmodell erwogen. Die Notwendigkeit der baulich-technischen Erneuerung und die Nutzungsentwicklung sind zusammen mit dem Ziel einer baulich-atmosphärischen Öffnung des Hauses zur öffentlichen Platzfläche der Anlass, um die nötige Ertüchtigung des Bestandes mit einer zukunftsweisenden Erweiterung zu ergänzen, um so das Konzerthaus langfristig attraktiv und zukunftssicher zu gestalten. Auf Antrag der Freien Hansestadt Bremen in Kooperation mit der Glocke Veranstaltungs-GmbH, hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages im November 2020 zur Ertüchtigung und Weiterentwicklung des Konzerthauses eine Ausgabeermächtigung in Höhe von bis zu 40 Mio. EUR erteilt, die über die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien haushaltsmäßig bewirtschaftet wird. Um die Anforderungen zu klären, wurde 2022 zunächst eine Machbarkeitsstudie inkl. einer Potenzialanalyse erstellt. Auf Basis dieser Studie hat der Senat der Freien Hansestadt Bremen im März 2024 beschlossen, auf Grundlage einer der untersuchten Varianten einen Planungswettbewerb gem. RPW 2013 durchzuführen, welcher aktuell parallel zu diesem Vergabeverfahren läuft. Aktuell werden zudem Studien zur verkehrstechnischen Erschließung der Anlieferung und ein Brandschutzgutachten zum Bestand erstellt. In diesem Vergabeverfahren wird die Fachplanung der Technischen Ausrüstung für den Bereich HLS (Anlagengruppen 1 - 3 und 7 - 8) für das vorbenannte Projekt ausgeschrieben. Die Veranstaltungstechnik ist nicht Gegenstand des Verfahrens. Die Fachplanung der Technischen Ausrüstung für den Bereich ELT, die Veranstaltungstechnik und die Tragwerksplanung werden jeweils in separaten Vergabeverfahren vergeben.
Im Rahmen des Vergabeverfahrens wurden folgende Leistungen vergeben:
-Technische Ausrüstung Lph 1 – 3, optional Lph 4 – 9 gemäß § 55 HOAI i. V. m. Anlage 15, Ziffer 15.1 für folgende Anlagengruppen:
1. Abwasser-, Wasser- und Gasanlagen,
2. Wärmeversorgungsanlagen,
3. Lufttechnische Anlagen,
7. Nutzungsspezifische Anlagen und verfahrenstechnische Anlagen,
8. Gebäudeautomation