Umsetzung Generalplan Küstenschutz in Bremen, linke Weserseite

VOF-Vergabeverfahren zur Beschaffung von Objektplanungsleistungen von Ingenieurbauwerken, von Freianlagenplanungen sowie von Fachplanungsleistungen (Tragwerksplanung); inkl. integriertem Planungswettbewerb

Auftraggeber:

Bremischer Deichverband am linken Weserufer
Warturmer Heerstraße 125
28197 Bremen

Leistungen GVP:

Vergabemanagement: VOF-Vergabeverfahren zur Beschaffung von Objektplanungsleistungen von Ingenieurbauwerken, von Freianlagenplanungen sowie von Fachplanungsleistungen (Tragwerksplanung); inkl. integriertem Planungswettbewerb.

Durchführung eines europaweiten Vergabeverfahrens nach VOF (Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb) mit folgenden Teilleistungen:
• Erstellung Terminplan
• Klärung Beschaffungsumfang
• Beratung zur Art des Vergabeverfahrens
• Erarbeitung Bekanntmachung
• Erarbeiten der Matrix für die Bewertung der Bewerbungen
• Auswertung der Bewerbungen und Präsentation der Ergebnisse
• Ausarbeiten der Leistungsbeschreibung und Angebotsaufforderung
• Erstellen der Absageschreiben der nicht ausgewählten Bewerber / Beantworten von Nachfragen
• Auswerten der Angebote und Präsentation der Ergebnisse
• Vorbereiten der Verhandlungsgespräche (Entwerfen der Einladungsschreiben, Protokolle vorbereiten)
• Teilnahme an Verhandlungsgesprächen, Dokumentation und Auswertung der Verhandlungsgespräche
• Erstellen der Absageschreiben nach GWB / Beantworten von Nachfragen
• Erstellung Vergabevermerk und Vergabeakte
• Mitwirkung bei der Vorbereitung der Vertragsunterlagen

Bearbeitungszeitraum GVP: 12/2013 - 05/2014

Informationen zum Projekt

Der Bremische Deichverband am linken Weserufer erfüllt in der Rechtsform eines Wasser- und Bodenverbandes in seinem Gebiet als hauptsächliche Aufgaben die Gewährleistung des Schutzes vor Hochwasser- und Sturmflut der im geschützten Gebiet gelegenen Grundstücke und die Abführung des Niederschlagswassers über das System offener Gewässer. Die Länge des tidebeaufschlagten Abschnittes der Deichlinie an der Weser, die das Hinterland schützt, beträgt rund 21 km.

Das Gebiet des Verbandes erstreckt sich mit einer Größe von rund 72 km² auf das links der Weser gelegene Gebiet der Stadtgemeinde Bremen. Das Verbandsgebiet weist Höhenlagen von etwa NN + 0,80 m im Nordwesten (Niedervieland) bis etwa NN + 5,50 m im Südosten (Landesgrenze zu Niedersachsen) auf. Das gegen Hochwasser und Sturmfluten der Weser geschützte Gebiet ist etwa 68 km² groß. In ihm leben rund 124.000 Menschen; es gibt ca. 4.400 Gewerbebetriebe aller Arten und Größen mit rund 53.000 Arbeitsplätzen.

Der Bremische Deichverband am linken Weserufer betreibt die Umsetzung des Generalplanes Küstenschutz Niedersachsen/Bremen. Der Generalplan wurde von den Bundeländern Bremen und Niedersachsen gemeinsam aufgestellt. Er bildet unter Zugrundelegung der Forschungsergebnisse insbesondere zum Klimawandel durch die Neuberechnung der Bemessungswasserstände die Maßnahmen an den Küstenschutzanlagen ab, die erforderlich sind, um den Schutz vor Hochwässern und Sturmfluten in den nächsten Jahrzehnten zu gewährleisten.

Geplant ist die Herstellung der bestickmäßigen Höhe einschließlich Berücksichtigung der technischen Möglichkeit für eine spätere Nacherhöhung um weitere 0,75 m und des den anerkannten Regeln der Technik entsprechenden Zustandes der Hochwasserschutzanlagen in Bremen am linken Weserufer im Abschnitt von der Eisenbahnlinie Bremen-Oldenburg weseraufwärts bis zur Einmündung des Fuß- und Radweges in Verlängerung der Straße „Am Dammacker“ (etwa Deichkilometer 4+200 bis 7+000 gemäß bremischer Gewässerkarte).
Die Fehlhöhen in diesem Abschnitt liegen zwischen 0,00 m und etwa 0,40 m, punktuell bis 0,69 m. Außerdem entsprechen die Hochwasserschutzanlagen in großen Teilen nicht mehr den allgemein anerkannten Regeln der Technik und den einschlägigen Regelwerken. Dies bezieht sich sowohl auf die Querschnittsgestaltung (erheblich zu steile Böschungsneigungen, zu geringe Kronenbreiten, unzureichende Deichverteidigungswege) als auch auf die Bodenverhältnisse der Erddeiche (inhomogener Aufbau, Durchlässigkeit, in Teilbereichen nicht nachweisbare Standsicherheit).

Für die oben genannte Aufgabenstellung soll eine Machbarkeitsstudie erstellt werden, die sowohl technische Lösungsmöglichkeiten als Leistung der Objektplanung für Ingenieurbauwerke darstellt, als auch von Anfang an die zugehörigen Aspekte der Freianlagenplanung und die laufende begleitende Untersuchung und Prüfung möglicher Lösungen in tragwerksplanerischer Hinsicht umfasst.

Im Rahmen dieser Vergabe wurden folgende Leistungen vergeben:
1) Objektplanung Ingenieurbauwerke Lph 1 - 2, optional 3 - 8 gemäß § 43 HOAI, i. V. m. Anlage 12, Ziffer 12.1;
2) Freianlagenplanung Lph 1 - 2, optional 3 - 8 gemäß § 39 HOAI, i. V. m. Anlage 11, Ziffer 11.1;
3) Tragwerksplanung Lph 1 - 2, optional 3 - 6 gemäß § 51 HOAI, i. V. m. Anlage 14, Ziffer 14.1;
4)Besondere Leistungen:
- Erstellen einer Machbarkeitsstudie als integratives Gesamtkonzept aus der Objekt-, Freianlagen- und Tragwerksplanung unter Berücksichtigung aller Planungsergebnisse (d. h. Planungsergebnisse Dritter);
- Visualisierung: Herstellung von bildlichen Darstellungen des Ist-Zustandes und Einarbeitung der zeichnerischen Darstellungen von mindestens 3 Planungsvarianten als Fotomontage und als 3D-Darstellung in das Bildwerk;
- für jede erarbeitete Variante ist eine Kostenschätzung aufzustellen;
- dynamische Kostenvergleichsrechnung gemäß der Leitlinie der DWA zur Durchführung dynamischer Kostenvergleichsrechnungen;
- 4 Nutzwertanalysen;
- optional: Besondere Leistung zur Lph 8 Objektplanung Ingenieurbauwerke gemäß § 43 HOAI, i. V. m. Anlage 12, Ziffer 12.1 (örtliche Bauüberwachung).

Auftragswert vergebene Leistung: 2,1 Mio. €

Baukosten: ca. 16 Mio. €